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Unsere Australienreise vom 19.April bis 21.Mai 2002

8. Tag, Freitag, 26.04.02, Outback
Die Zeit hat sich ja zwischen Sydney und dem Ayers Rock wieder um eine halbe Stunde verschoben, nach hinten, also am Ayers Rock wurde es eine halbe Stunde später dunkel als in Sydney. Und da uns der Sonnenuntergang (Sunrice) so gut gefallen hat, haben wir spontan beschlossen, auch den Sonnenaufgang (Sunset) am Ayers Rock, zu erleben. Es wird das gleiche Naturschauspiel versprochen, wie beim Sunrice. Sunset ist um 7:05 Uhr. Also, müssen wir schon um 5:00 Uhr aufstehen, um schon vor Beginn der Dämmerung, am Sunsetpoint zu sein. Dort angekommen, stehen wir, wie schon beim Sonnenuntergang, nicht, alleine da. An die 500 Leute sind in Autos und Bussen aus den umliegenden Hotels angereist, um den Sonnenaufgang mitzuerleben. Am Abend waren auf dem Sunriceviewpoint sogar kleine Parkplatzboxen abgesperrt und mit Tischen und weißen Tischdecken ausgestattet, auf denen für VIPs, Champagner
und Kaviar zum Sonnenuntergang zelebriert wird. Nun, beim Sonnenaufgang wurde nicht so ein Kult gemacht, aber dieses, berühmte, rote Leuchten des Uluru, ist genauso schön zu erleben, wie es abends zu sehen ist. Es beginnt schon vor dem eigentlichen Sonnenaufgang. Wenn sich langsam, die Konturen des Uluru, gegen den immer heller werdenden Himmel
abzeichnen, bis der Uluru dann schon ganz zu sehen ist. Aber er leuchtet noch nicht. Dann um Punkt 7:05 Uhr, mit den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, wird der Uluru in ein rotes Leuchten getaucht, was ich so noch nie woanders gesehen habe. Es ist mit nichts vergleichbar. Es ist eben einmalig und nur so in Australien zu sehen.
Nach ca. 10 Minuten ist alles vorbei. Die Massen der Touristen ziehen wieder ab, und strömen einem anderen Punkt am Uluru entgegen, der einzigen Stelle, an der man dann bis um 8:00 Uhr noch auf den Berg steigen darf. Das ist aber scheinbar nur für Japaner eine Pflichtveranstaltung. So viele Japaner auf einmal in den Berg flitzen zu sehen, ist schon lustig. Und die sind nicht einfach nur losgerannt, sondern haben sich mit Dehn- und Streckübungen, auch mental auf den Gipfelsturm vorbereitet. Wir aber, haben die Verhaltensregeln am Berg gelesen und wissen, das dieser Berg eine heilige Stätte der Aborigines ist, auf denen ihre Geister und Dämonen wohnen. Und das sie selbst den Berg nicht besteigen dürfen. Das erwarten die Aborigines auch von den Touristen. Sie verbieten den Aufstieg nicht, aber sie sehen es gerne, wenn man unten bleibt. Also, werden sportliche und weniger sportliche Japaner nur gefilmt und dann geht es zurück in unser Hotel, zum Frühstück.
Denn für den Rest des Tages liegt ja noch ein großes Abenteuer vor uns, der Weg vom Ayers Rock zum Kings Canyon, ca. 350 km über die Straßen des Outback. Da wir auf dieser Strecke keine größeren Schwierigkeiten erwarten, haben wir uns entschlossen, nicht als Konvoi zu fahren. Erst geht es über die Lasseter Road und später dann nach links, auf die Luritja Road. Wir starten in kurzen Abständen hintereinander, um an zwei vorher ausgemachten Punkten, wieder zusammen zutreffen. Der erste Abschnitt führt uns an das Curtin Springs Roadhouse. Ein Ort, der nur aus wenigen Häusern besteht und sonst scheinbar keine Bedeutung hat, als eben nur ein Roadhouse zu sein. Aber ein Roadhouse, mit einer Bar, wie in Amerika auf den alten Highways.
Und als wir eintreffen, entpuppt sich ein junges Mädchen, die in dem Laden arbeitet, als Deutsche, die vor 2 Jahren auf einer Rundreise durch Australien genau hier hängen geblieben ist. Auf unsere Frage, wieso sie gerade hier geblieben ist, sagt Sie, "weil die Menschen hier einfach sehr nett sind". Genau so, wie wir die Australier bisher kennen gelernt haben. Nach dem Tanken geht es dann weiter. Inzwischen sind wir wieder alle zusammen und fahren weiter durch das Outback, weiter auf der Suche nach Kängurus, die wir in der ganzen Zeit, seit wir in Australien sind, noch nicht zu sehen bekommen haben. Aber auch heute, sollen wir noch keine Kängurus zu sehen bekommen.
Am späten Nachmittag erreichen wir endlich den Kings Canyon und unser nächstes Hotel, das Kings Canyon Ressort. Da uns heute noch einige Minuten bis zum Sonnenuntergang bleiben, wird erst mal der Pool vom Ressort in Beschlag genommen. In der Abendsonne können wir uns noch ein bisschen sonnen, ohne Angst zu haben, das wir uns verbrennen könnten. Leider kommt auf diesem Breitengrad sehr schnell die Dunkelheit, so das wir abends auch nicht lange draußen sitzen können.
Die Tage werden ja hier immer kürzer, und es ist in zwei Monaten Winteranfang. Dann wird es bei uns auch sehr schnell und sehr früh dunkel. Also gehen wir nach einem guten Abendessen, im angrenzenden Grillrestaurant, nicht allzu spät schlafen. Der nächste Tag soll der härteste werden. Wir wollen über die Mereenie Road, einem nicht befestigten Straßenweg, vom Kings Canyon, nach Alice Springs fahren. Und keiner von uns hat eine rechte Vorstellung was uns da erwartet.
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