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Unsere Australienreise vom 19.April bis 21.Mai 2002

10. Tag, Sonntag, 28.04.02, Alice Springs
Auch der heutige Tag beginnt wieder mit einem neuen Höhepunkt, aber leider wieder viel zu früh. Wir müssen diesmal noch eher aufstehen als beim Sonnenaufgang, aber was uns dafür heute geboten wird, übertrifft alles bisher erlebte, noch um einiges. Wir haben für 98$ eine Ballonfahrt mit Frühstück gebucht. Dauer des Fluges soll 30 Minuten sein. Wie sich dann aber herausstellte, sind wir da, was den Preis angeht, alten Prospekten aufgesessen. Der neue Preis ist 160$, soll aber nach Aussagen von Insider, der günstigste Preis weit und breit sein, was sich später auch bestätigt. Da ja noch ein Frühstück dabei ist, Dann fährt ein
kleiner Bus mit ca. 16 Plätzen vor das Hotel und holt uns ab. Hinter dem Bus, auf einem Anhänger befindet sich das gesamte Zubehör, was für eine Ballonfahrt gebraucht wird. Da steht ein großer rechteckiger Korb drauf, wie er zu Ballonfahrten benutzt wird. Und noch einige andere Dinge, die sich im dunkeln nicht genau identifizieren lassen. Als erstes gibt es eine angenehme Überraschung. Uns wird unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt, das wir für den selben Preis statt 30 Minuten, 60 Minuten Ballon fahren dürfen. Das ist uns natürlich sehr recht.
Dann geht es in den Bus und ab zu den nächsten Hotels, weitere Ballonfahrer abholen. Unter anderem sind 4 Frauen dabei, die wir direkt von der Station der Flying Doctors abholen. Es sind Krankenschwestern aus dem angeschlossenen Krankenhaus. Als alle eingesammelt sind, geht es dann eine ziemlich lange Strecke raus aus Alice Springs, vorbei am Flughafen, wo wir ja heute noch, um ca. 12:00 Mittag, über Sydney, nach Brisbane abfliegen werden.
Bei einem kurzen Stopp, wird ein Testballon gestartet. Das ist ein kleiner weißer Luftballon, den man gut sehen kann, wenn man ihn mit einer starken Lampe anstrahlt. Es ist ja noch stockfinstere Nacht. Nach dem klar ist, dass der Wind und die Richtung stimmen, wird beschlossen, noch weiter in den Busch zu fahren. Und nun geht es noch einmal, mindestens 20 Minuten, weiter durch das Outback. Auch mit dem kleinen Bus, wird hier nicht anders gefahren, als wir am Tag zuvor, mit den Jeeps gefahren sind. Das

hat so gerappelt in der Kiste, das man denken konnte, der Bus fällt jeden Augenblick auseinander. Endlich am Startplatz angekommen, sind wir die letzten von insgesamt 4 Ballons, die bei völliger Dunkelheit aufgebaut werden.
Unsere Crew, von der Spinnifex Ballooning, ist die schnellste Truppe. Wir stehen erst mal frierend, es ist zu der Zeit noch sehr kalt, im Outback und beobachteten, wie die Aufbauarbeiten voran gehen. Dann kommt das Kommando, das wir in den Korb steigen sollten. Der Ballon ist aber noch gar nicht richtig aufgeblasen und der Korb liegt noch auf der Seite. Trotzdem sollen wir da hinein kriechen und uns in einer Korbbox, die uns nur stehend zu viert passt, rein setzen. Zu dritt ist uns dann dieses Wunder gelungen.
Und nun, werden die Brenner eingeschaltet und mit einem ohrenbetäubenden Lärm, wird die Luft von der noch waagerechten Flamme erhitzt. Und dann geht alles sehr schnell. Der Ballon richtete sich immer mehr auf und zieht,
den noch am Boden liegenden Korb, langsam in die Senkrechte. Kaum steht der Korb senkrecht, müssen schnell alle anderen Ballonfahrer einsteigen. Der Ballon wird nur noch durch die Bodencrew und durch den kleinen Bus am Boden gehalten. Wir sind noch mit einem Seil an der Stoßstange des Busses angebunden. Im Korb befinden sich jetzt 16 Ballonfahrer und der
Ballonführer. Immer 4 Personen in einer Korbbox, in der Mitte des Korbes
befindet sich der Ballonführer und mindestens 8-10 große Gasflaschen von ca. 50 kg. Dann wird das Seil zum Bus abgemacht und wir beginnen jetzt als erste von den 4 Ballons aufwärts zu schweben. Inzwischen ist es ca. 6:30 Uhr
geworden und wir steigen auf, bis auf 1200 Fuß (350m). In der Höhe erleben wir einen unvergesslichen Sonnenaufgang,während wir, nur durch den Wind angetrieben, langsam in Richtung Alice Springs schweben. Obwohl es am Boden noch sehr kalt und windig ist, spürt man beim Fliegen keinen Windhauch. So schweben wir über den Flughafen. Kurz danach, setzt der Ballonführer zu unserer ersten Landung an. Denn 30 Minuten sind viel zu schnell vorbei. Als wir am Boden aufsetzten, ist sofort der Bus da, der uns die ganze Zeit am Boden verfolgte. 12 der Insassen, werden jetzt ausgewechselt und schon heben wir zu unserem zweiten Flug ab. Inzwischen ist es hell geworden,
und wir haben jetzt mehr Zeit, uns die Landschaft anzusehen. Endlich bekommen wir die ersten Kängurus zu sehen, es gibt sie also doch. Nach der zweiten Landung, wird dann durch alle Ballonfahrer, die Ballonhülle wieder verpackt und alles auf den kleinen Hänger verladen. Dann geht es zum gemeinsamen Champagner Frühstück wieder nach Alice Springs. Unsere Urkunde, die wir zum Abschluss überreicht bekommen, wird uns immer an dieses wunderschöne Erlebnis erinnern.
Um 10:00 Uhr sind wir wieder im Hotel und packen die Koffer. Gegen 11:00 Uhr sind wir mit den Autos wieder am Flughafen, den wir in der Frühe schon einmal mit dem Ballon überflogen haben. Um 12:10 beginnt unser Weiterflug nach Brisbane, aber mit Zwischenlandung in Sydney, wo wir hoffentlich unser Tauchgepäck wieder in Empfang nehmen können und noch alles vollständig ist. - So, gerade eben sind wir in Sydney gelandet, es ist 15:30 Uhr jetzt wieder eine halbe Stunde später als in Alice Springs. Und von 36 Grad in Alice Springs, ist die Temperatur auf 19 Grad in Sydney gefallen. In Brisbane erwartet uns eventuell zum erstenmal Regen. Aber warten wir mal ab. Jetzt sitzen wir erst einmal für drei Stunden in Sydney, auf dem Domestic Flughafen, was hier für "nur Inlandflüge" steht. Zuerst sieht es so aus, als ob es öde und langweilige Stunden des Wartens werden würden. Aber wir haben uns in einer gemütlichen Sitzgruppe nieder
gelassen und haben beschlossen, den Rest des Wartens mit einigen gepflegten Bieren zu verkürzen. Und nach dem zweiten Bier, geht als erstes die Zeit verloren, die man noch herumsitzen muss. Nach dem Vierten wird auch der Blick etwas merkwürdig. Mir gegenüber sitzt meine Frau, zweimal, aber nach dem sechsten Bier, fragen mich meine drei Frauen, ob ich nicht langsam mit dem Trinken aufhören möchte, und als ich dies bejahen wollte, hat auch die Sprache ausgesetzt, und ich muss weiter trinken. Um 18:15 setzt sich mir gegenüber die Doppelgängerin von meiner Tochter. Nach telefonischer Rücksprache mit Janine, habe ich die Doppelgängerin noch fotografiert.
Endlich Weiterflug nach Brisbane und zur Krönung des Tages, werden wir vom Flughafen zum Hotel, mit einer Stretchlimusiene gefahren. Trotz unseres großen Gepäckberges, denn wir haben ja inzwischen auch unser Tauchgepäck wieder am Mann, wird alles in das Auto rein gestopft, und der Kofferraum muss offen
bleiben, weil er durch 3 oder 4 unserer Gepäckstücke völlig überfüllt ist. Aber es geht alles gut und wir kommen in unserem 4 Sterne Novotel, gut unter.
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