Ein erlebnisreicher
Tag ist zu Ende. Und für einen Ruhetag war heute besonders
viel Aktion. Um 6:50 Uhr war Treffen an der Rezeption, um 7:00
Uhr dann pünktlich Abfahrt mit einem geländegängigen
Kleinbus, der mit bis zu 13 Personen fahren darf. Wir sind aber
nur 5 Personen, so dass reichlich Platz ist. Nach 40 Kilometern
Outback Highway geht es dann in eine unbefestigte Strasse, quer
durch das Outback. Nach einiger Zeit, wird dann bei einer Rast
Kaffee und Muffins gereicht. Dann ging es weiter über eine
Gravelroad durch die Kimberleys. Wir wollen zu erst die Windjana
Gorge besichtigen. Bevor wir die erreichen besichtigen wir noch
die Ruinen der alten Millymalore Station. Hier hat vor über
100 Jahren der Widerstand der Aborigines gegen die weißen
Siedler seinen Ausgangspunkt gehabt. Von hier aus haben sich
zum ersten Mal die Aborigines bewaffnet, mit den Waffen einer
überfallenen Polizeistation und haben dann versucht die
weißen Siedler von ihrem Land zu vertreiben. Dieser Widerstand
hat einige Jahre angehalten, bis die weißen Gesetzeshüter
die Widerständler festnehmen konnten und einsperrten. Aber
seit dieser Zeit ist der Aborigine Millymalore ein Held in der
jüngeren australischen Geschichte. Danach erreichten wir
nach kurzer Zeit die Windjana Gorge, eine Schlucht, die durch
das vor uns liegende Reefgebirge führt. Das Reef ist entstanden
in der Zeit des Devon, als dieser Teil Australiens noch im Meer
lag. Dann sank der Meeresspiegel und dieses Reef erhob sich
über das Land und wurde in den folgenden Millionen Jahren
von einigen Flüssen durchbrochen. Ein solcher Durchbruch
ist die Windjana Gorge und einen weiteren haben wir dann am
Nachmittag besichtigt. Es ist der Tunnel Creek, der sich über
750 Meter unterirdisch durch das Reef gespült hat und heute
durchlaufen werden kann. Beide Stationen sind touristisch erschlossen,
bedürfen aber einer gewissen Kondition, um die Besichtigung
zu überstehen. Bei Temperaturen um die 35-38 Grad ist der
Flüssigkeitsverlust sehr stark und muss ständig beim
durchlaufen der Landschaft ersetzt werden. Der Tunnel Creek
wird barfuss durchlaufen und das bei teilweiser völligen
Dunkelheit, die nur durch die mitgeführten Taschenlampen
erhellt wird. Man kann nicht immer sehen auf was man gerade
getreten ist. Aber Krokodile gibt es nur in der Windjana Gorge,
die wir auch reichlich zu sehen bekamen. Im Tunnel, in der Dunkelheit,
würde es keine geben, bis wir eines Besseren belehrt wurden.
Auch unser Guide war überrascht ein etwa 1,20 Meter langes
Süßwasserkrokodile im Tunnel zu finden. Danach sind
wir nur mit sehr gemischten Gefühlen durch die unterirdischen
Wasserläufe gewatet. Aber am Ende sind wir alle wieder
heil raus gekommen und jeder hatte was Spannendes zu erzählen.
Viele Kakadus und fliegende Hunde sind in der Windjana Gorge
zu sehen gewesen. Natürlich auch noch andere Tiere, aber
die hier alle aufzuzählen, würde zu lange dauern.
Dann ging es wieder auf die Heimreise zur Fitzroy River Lodge
die wir gegen 17:00 Uhr erreichten. Von diesem anstrengenden
Tag und den staubigen Strassen völlig ausgetrocknet, haben
wir erst einmal die Bar gestürmt und in aller Ruhe bei
einem guten Bier die Kehle ausgespült. Zum Abendbrot haben
wir uns dann zum BBQ-Buffet angemeldet und mit den zwei Mitreisenden
unserer Tagestour gemütlich gegessen und noch lange erzählt.
Gegen 22:00 Uhr wurden wir dann noch auf dem Campingplatz von
einer kleinen Herde Rinder überrascht, die zu einer der
umliegenden Farmen gehörten und auf dem Campingplatz auch
ihr Nachtlager halten wollten. |